41. Langstreckenfahrt "1000 Kilometer durch Deutschland"

Text: Heinrich Wack / Foto: MC Görlitz

...wir sind wieder zurück und schön war‘s -wie immer!
Bereits am Freitagvormittag habe ich mich Udo an der Tankstelle in Sarnau getroffen und wir sind mit 2 Gespannen gen Plauen aufgebrochen.
Es war unheimlich windig und wir brauchten die ganze Fahrspur um einigermaßen auf Kurs zu bleiben. Aber die Sonne schien und mit 24 Grad war es perfekt warm.
Wir sind über Thüringen an den 3 Gleichen-Burgen vorbei und über die Stauseen an der Saale entlang, zunächst nach Schleiz gefahren, haben aber das Gespanntraining gerade verpasst. Nette Streckenposten haben uns dann ein wenig Zaungast spielen lassen. Uns zog es ohnehin weiter nach Plauen - Vorfreude pur.
Unser Quartier war die Alte Feuerwache mitten in der Stadt - allerdings mit sehr beengten Abstellmöglichkeiten - eine beeindruckende Sache.
An diesem Freitagabend war wie an vielen Orten der Republik, die Nacht der Museen. In Plauen war richtig was los, gekrönt von einem großen Feuerwerk. Ein prima Auftakt!
Pünktlich wie immer ging es zum Startplatz am Rande der Stadt, wo neben der Fahrerbesprechung ein langgestreckter Slalom auf uns wartete. Bilderbuchwetter, auch der Wind hatte sich gelegt!
Da die Gespanne zuerst fahren und wir die Startnummer 301 hatten, mussten wir als allererste auf die Strecke. Neben 86 Solisten hatten diesmal leider nur 2 Gespanne genannt - Schade!
Dann ging es endlich auf die Reise. Nächste Station war Pausa, wo der langjährige Teilnehmer Kurt - selbst auch im Feld unterwegs - mit seinen Leuten zwei tolle "Blüten" auf einen Parkplatz gezaubert hatte, die wir nun auf Bestzeit abfahren mussten. Die nächste Station lag in Neuhaus-Schierschnitz, Thüringen, an einer Zündkerzenfabrik- früher unter Isolator und dann als BERU bekannt. Hier ein kurzer, knackiger Slalom. Weiter nach Untersiemau, Gewerbegebiet, noch ein Slalom!
Und hier mal etwas Anderes: Die erste Ziffer zu einem Koordinatenrätsel. Im Roadbook war eine unvollständige Koordinatenangabe, die mit Hilfe dieser Ziffer vollständig wurde und dann angefahren werden konnte. Als erste Starter hatten uns die großen Solos noch immer nicht eingeholt und so musste sich Udo den versteckten Felsen im Wald erst freilegen - der war nämlich ganz schön zugewachsen. Hier kamen dann auch die ersten "Expressreiter" zu uns.
Mit den neu gefundenen Ziffern wurde nun der nächste Kontrollort möglich und so ging es über eine weitere Station quer durch die fränkische Schweiz und kleinste Sträßchen nach Cadolzburg. Mein Navi zeigte hier die ersten Schwächeleien - die angezeigten Punkte lagen immer etwa 100m daneben. Da dachte ich noch an einen Eingabefehler, aber als das Display ganz einfror und nur noch entfernen der Batterie half, war das nicht mehr so lustig. Ich hatte am Donnerstag noch die neueste Garmin Firmware aufgespielt und das hätte ich besser gelassen, denn im letzen halben Jahr hatte die Kiste immer fehlerfrei funktioniert. Ich hatte während der Fahrt noch viel "Freude" damit...
Nun wurden wir wieder über Roadbook nach Bechhofen zu Theo Däschlein geführt. Unter Gespannfahrern ein nicht unbekannter Name. Ein Mega enger und etwas unübersichtlicher Slalom wartete dort auf uns. Vorbei am neuen Fränkischen Seenland wurden wir dann in Eichstätt auf Schotter vom Spurbrett erwartet. Für uns eine leichte Aufgabe - für Solisten nicht ohne Tücken.
Im bayrischen Nirwana dann die Überraschung. Im letzten Jahr noch auf einem Quad unterwegs, lauerten uns hier im Wald 2 Schwestern auf. Knopf auf Bestzeit annähen!!! Danke Udo, du bist der beste nähende Beifahrer, den ich je hatte!!! Nach einem Zwischenspurt stand die Zwangspause in Marzling an. Bevor wir uns aber auf dem Waldfest des Schützenvereins stärken konnten, mussten die Fahrerinnen und Fahrer mit einem Fußball einen Slalom abtrippeln - schweigen wir lieber...
Jetzt hieß es sich für die Nachtetappe zu rüsten. Unsere neue Startzeit war 19:34 so früh wie noch nie. Für dicke Klamotten war es noch zu warm. Das mussten wir auf später verschieben.
Die nächste WP war in Töging am Inn. Lustige Ortsnamen hatte es in der Gegend - Oberding, Unterding, Erding - echt ein Unding...
In einem Mückenschwarm standen wir dort ohne Plan an einer Brücke über den Inn und keiner hatte so richtig auf die Bordkarte geguckt, bis wir begriffen, dass die Länge des Geländers gemessen werden musste. Zum Glück hatte ich ein Bandmaß an Bord.
Einer riesigen, knallroten, untergehenden Sonne entgegen, ging es weiter nach Abensberg.
Als Regelmäßigkeitskontrolle war die nächste DK gedacht. An einer Tankstelle einen Beleg mitnehmen - aber nicht zu früh, sonst hätte es Punktabzug gegeben.
Wir waren 5 Minuten nach der Öffnung des Zeitfensters vor Ort, also immer noch richtig gut in der Zeit. An der Befreiungshalle in Kehlheim mussten nun, schon im Dunklen, Pfosten gezählt werden. Und zügig weiter durch die Vollmondnacht zur Fichtenranch. Mist - Navi schon wieder abgekackt. Anhalten reseten. Irgendwie war nun Fräulein Garmin nur noch total verzerrt zu hören und der Bildschirm ruckelte. Auf dem Motorradtreffpunkt Fichtenranch warteten die fränkischen Motorradfreunde ein zweites mal mit einem sehr engen Slalom auf uns. Aber vorher ging mein Navi noch mal aus und es dauerte 6 Km bis ich merkte, dass wir schon an der Abfahrt vorbei waren - also umkehren! Ab sofort ließ ich dann die GPS-geführte Navigation außen vor und machte das wieder manuell.
Die WP bei Tirschenreuth war aber auch dank "außerirdischer Ufobeleuchtung" leicht zu finden. Hier kam das Höhenprofil der Strecke zu Bedeutung - man musste Orte ihren Höhen zuordnen.
In Hahnbach am Kreuzbergstüberl wieder eine nette und für mich neue Idee. Eine Start- und Ziellinie, zwei Pylonen und ein Anleitung zur Bewältigung der Fahraufgabe. Aber nicht wie üblich auf Bestzeit, sondern wir mussten uns vorher auf eine Zeit festlegen und die Differenz wurde gewertet.
Nach einem grenzüberschreitenden Zwischenspurt war nur noch ein Datum an einer Hütte mitten im Wald abzulesen und schon war die 41. Langstrecke an der Ziel WP in Plauen vorbei.
Für uns eine ganz neue Erfahrung - als wir um 2:50 ankamen, war die Ziel WP noch nicht geöffnet :-)
Es war eine sehr schöne Rallye.
Unser Konkurrent wurde nur Vorletzter, wir gute Zweite...

Vielleicht wollt Ihr nächstes Jahr doch mitfahren – überlegt es Euch
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